06.05.2012
Land: Chile Chile
KM: 25.841

Antofagasta - … eindeutig: Nach 6  heißen Tagen und 600 km durch die Atacamawüste! Wind und Sonne haben uns ausgedörrt und vertrocknet. Schon zwei Tage bevor wir Antofagasta, die zweitgrößte Stadt Chiles mit 300.000 Einwohnern erreichen, trällert Robby voller Vorfreude selbst kreierte Lieder auf das beste Getränk der Welt.
Und als es dann endlich eiskalt durch unsere Kehlen zischt, ist es einfach nur ein wonniges Gefühl. Drei Liter lösen sich augenblicklich in Luft auf. Mit Heißhunger stürmen wir in den Supermarkt. Heute sind wir es, die sich den Einkaufswagen vollstopfen, riesige Steaks kaufen, Salatberge und natürlich Äpfel …

Antofagasta ist eine bunte Stadt. Wir sitzen noch etwas verpeilt im Cafe, klimpern auf unseren Rechnern auf der Suche nach einem Hostel, als eine muntere Demo junger Leute an uns vorbeizieht. Sie kämpfen für das Recht auf´s Kiffen! Sehr witzig! Bunt, fast „Valpo-mäßig“ ziehen sich die kleinen Häuser die Berghänge empor, die Surfer treiben wie Seevögel auf dem Wasser und warten auf die beste Welle und wir haben den richtigen Ort gefunden, um zwei Tage die Füße hochzulegen und uns neu zu sortieren.

Die Wüste hat Kraft gekostet, vor allem die letzten 400 km. Keine Orte, nur 3, 4 Posados (winzig kleine Restaurants) mit zugeknöpften, ziemlich unfreundlichen Damen, die uns nicht einmal das Zelten im Schutz der wackligen Bretterbuden gestatteten und jeder Menge knurrender Hunde. Einzig die Fernfahrer haben unser mittlerweile recht schlechtes Bild von den Chilenen wieder etwas korrigiert. Sie versorgten uns mit Wasser, hielten kalte Getränke aus dem Fenster und verwöhnten uns mit süßen Kaktusfrüchten.
Ein Fan der Wüste werde ich nie werden. Auch wenn die Weite, die Stille, die Farben immer wieder beeindrucken. Es ist und bleibt ein riesiger, oft grauer dreckiger Sandkasten, lebensfeindlich und weiß Gott nicht zum Radfahren gemacht.

Doch Chile hält auch besondere Überraschungen parat. Immer wieder begegne ich hier Alex´ Namen. Eingeritzt auf Schildern, gestern am Wegesrand aus Steinen gelegt, Läden und Restaurants heißen so. Es ist wie ein kleiner Gruß, als rufe er mir zu: Hier bin ich, ich bin dabei …

Noch 100 km fahren wir nach Antofagasta auf der Panamericana, dann biegen wir ab nach San Pedro, hinauf auf´s Altiplano nach Bolivien und zum berühmten Salzsee Salar de Uyuni. Um zu entscheiden welchen Weg wir einschlagen werden, ob wir die Lagunen- oder die Geysir-Route nehmen, dazu müssen wir noch ein paar Hausaufgaben machen. Reizvoll sind sicher beide.

Die Bilder Chile Teil 4 sind online.



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Kommentare

Ola, 12-05-12 00:25:
Liebe Bettina, alles Liebe zum Geburtstag und ich hoffe, Ihr findet dafür eine "Tankstelle" :-)! Ich denke an Euch!
Liebe Grüße
Ola
Mike, 08-05-12 09:10:
Hallo Bettina, vielen Dank für die tollen Bilder und schriftlichen Impressionen die einem sehr nahe gehen. Ich wünsche Euch noch viele tolle Eindrücke und freue mich darauf weiterhin daran teilnehmen zu dürfen. Gruß an Robby und passt auf Euch auf.
Anne, 06-05-12 20:22:
*tränchenverdrück* wie schön, dass Alex dir so ein wenig durch die trostlosere Zeit geholfen hat! Auf ihn ist eben Verlass!
Ich genieße es total, eure beiden Berichte zu lesen - deiner klingt deutlich positiver als der deines Weggefährten... kann daran liegen, dass er in der Jetztzeit geschrieben hat (und da eben einfahc alles echt trostlos aussah) und du in der Vergangenheit (und die sieht glücklicherweise immer weniger trist aus als sie tatsächlich erfühlt wurde ;o)).
Und super, Robby hat sich rasiert... Danke!
Liebe Grüße und genießt die Ruhetage!
Mona und Lutz, 06-05-12 19:54:
Hallo Bettina, Deine Bilder sind grandios ! Der Bericht lies uns schmunzeln und kurz innehalten ! Wir freuen uns, dass es Euch trotz der Strapazen gut zu gehen scheint ! Lasst uns nicht so lange auf die nächsten Zeilen und Bilder warten ;-) .. radelt einfach schneller (nach dem verdienten Ruhetagen natürlich) ;-) !
LG M+L
Anja, 06-05-12 18:46:
Hallo Bettina!
Wie immer toller Bericht und super eindrucksvolle Bilder. Danke.
Schön, dass Alex sich ab und an zeigt.
Liebe Grüße Anja

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