21.12.2011
Land: Kambodscha
KM: 15.695

Es ist 5 Uhr in der Früh, als sich der tragende Gesang des Muezzins über das kleine Dorf am Mekong erhebt. Wir sind  mitten im tief buddhistischen Cambodia in einer streng muslimischen Enklave gelandet. Die Frauen auf der Straße sind tief verschleiert und huschen vor unseren Blicken schnell davon. Unser Gastgeber – mit einer Fahrradwerkstatt – lässt sich von seinen Töchtern bedienen, macht mir Komplimente und fragt über seine englischsprechende Tochter an, ob ich denn bereits wieder einen neuen Mann habe … Ich bin etwas irritiert.

Unsere große „rote Straße“ auf der Landkarte hat sich wieder einmal von einer guten Asphaltstraße, in eine rote Staubpiste und zuletzt in einen fürchterlichen Holperacker gewandelt. Aber so sind wir innerhalb kürzester Zeit mitten im Leben der Menschen hier angekommen, die uns mit großer Gastfreundschaft aufnehmen. Man kann quasi an jeder Haustür nach einer Übernachtung fragen und irgendeine Möglichkeit ergibt sich immer.

Das landschaftlich  - zumindest aus nördlicher Richtung - recht wenig spannende Land nimmt uns durch das bunte und einfache Leben auf der Straße gefangen.  Hier gibt es noch Ochsenkarren und Maultiere, riesige weiße Rinder, alles was lebt wird gegessen und überall spielen halb nackte fröhliche Kinder, vorzugsweise im Schlamm. Früh morgens kommt der Eismann und befüllt die Kühltruhen, Elektrizität kommt aus der Batterie, der Dollar ist absolute Zweitwährung und nachdem wir zum 3.000sten Mal „Hello“ gerufen haben, nicken wir nur noch freundlich mit dem Kopf. Im Durchschnitt haben die Familien zwischen 10 und 15 Kinder.

Einmal gerät mitten in der Nacht das halbe Dorf in Aufruhr. Mit ihren Taschenlampen laufen die Menschen auf und ab und suchen besorgt nach Jan Ole. Dieser wandelt derweil durch das Dorf und kämpft nach einem sehr speziellen Abendessen bei einer Familie mit seinem Magen. Ich würde sagen, es gab eine aus getrocknetem Fisch zubereitete Paste, angebraten mit Ei …

Im Moment sind wir in Phnom Penh, eine wuslige quirlige Stadt. Weihnachten wollen wir in Angkor und Silvester voraussichtlich in Bangkok sein.



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Kommentare

Janina, 21-12-11 19:21:
Haha, da muß der Ole aber "reich" wiederkommen, wenn er Dich verhökert, Bettina :-) Laßt es Euch gutgehen, toitoitoi und immer fleißig weiter schreiben ... wir fiebern jetzt schon wieder alle dem nächsten Bericht entgegen.
Lutz, Sandra und Lea, 21-12-11 10:47:
Hallo Ihr Zwei, schön wieder von Euch zu lesen.

Wir wünschen Euch ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins kommende Jahr - passt auf Euch auf UND berichtet fleißig weiter.

Viele liebe Grüße aus Hamburg von Sandra, Lea und Lutz
Mona und Lutz, 21-12-11 08:35:
... und warum wurde J.O. gesucht ? Hat sein Magen so laut gegrummelt dass man dachte ein wildes grosses Raubtier sei unterwegs ;-) ? Aber ich kenn das von meinen Reisen ... das kann richtig laut werden ...
Wir wünschen Euch auch in der Ferne ein schönes Weihnachstfest, wie auch immer das aussehen wird. Ich hoffe wir werden es erfahren ! Weiterhin alles Gute ! Passt auf Euch auf !
Anne, 21-12-11 08:24:
Lass dich ja nicht irgendeinem Dahergelaufenen Fahrradschrauber andrehen - der andere Fahrradschrauber (dem es hoffentlich magentechnisch wieder besser geht ;O)))) soll mal gut auf dich aufpassen! Ich wünsche euch ein friedliches, warmes Weihnachtsfest und werde ganz fest an euch denken! Alles Liebe aus dem verschneiten Schwabenländle sagen Anne, Jakob und Timo
Anne, 21-12-11 08:22:
Jui - mal wieder Erste! *stolzsei*

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